Dosen verheimlichen viel

Dosenbier ist kein Fassbier! Dosenbier ist billig! Kurz: Dosenbier hat einen schlechten Ruf.Warum eigentlich? Es ist eine luft- und lichtdichte Verpackung aus korrosionsfreiem Metall. Was…

Fassanstich beim KEG

Dosenbier ist kein Fassbier! Dosenbier ist billig! Kurz: Dosenbier hat einen schlechten Ruf.Warum eigentlich? Es ist eine luft- und lichtdichte Verpackung aus korrosionsfreiem Metall. Was unterscheidet eine 0,5 Liter Dose von einem 5 Liter Partyfass? Oder von einem 10 Liter „Pittermännchen“ aus kunststoffummantelten Metall? Oder von einem Gastronomiefass aus Edelstahl (KEG)?

Letztendlich ist es nur die Füllmenge und die Art und Weise wie das Bier aus dem Metallbehälter Dose ins Glas gelangt. Jawohl, GLAS!

Hygienisch betrachtet kann derjenige, der direkt aus der Dose trinkt Bier auch gleich aus einem frisch benutzten Putzeimer schlürfen. Die Dose ist außen Staub, Umwelteinflüssen und Verunreinigungen ausgesetzt! Der Direktkontakt gleicht einer Mutprobe!

Der italienische Hersteller San Pelegrino hat über den Verschlüssen seiner Limonadendosen eine Alufolie (wie bei einem Joghurtbecher) angebracht, welcher die Dosenöffnung für den Direktkontakt hygienisch schützt. Schon wieder machen uns die Italiener vor, wie Hygiene aussieht!

Aber zurück zum Bier. Ob ein Bier über einen Pull-up-Verschluss, über einen Kunststoffhahn, Metallhahn oder KEG-Anschluss in das Glas des Konsumenten gelangt beeinflusst (vorausgesetzt Hähne und Leitungen sind sauber) nicht die Qualität des Bieres.

Sicherlich gab es Zeiten ohne Dosenpfand als der schlechte Ruf des Dosenbiers nicht unberechtigt war. Aber Ursache war neben der Konsumentenklientel auch das Wegwerfimage und die Preispolitik: Billigbier in Billigdose für Billigkonsumenten.

Als der Anteil des Dosenbiers mehr als 20 % der abgefüllten Biermenge in Deutschland entsprach und leere Bierdosen überall die Landschaft verschandelten, handelte die Politik und führte auch für Dosen ein Zwangspfand ein. Der Handel reagierte und warf vielerorts die Dosen wegen der Rücknahmeverpflichtung aus dem Sortiment. Natürlich hat dies einen massiven Einbruch des Dosenabsatzes zur Folge. In der Folge klagen viele Brauer natürlich über Absatzeinbußen.

Aber all diese historisch-politischen Ereignisse ändern nichts daran, dass eine Bierdose vor allem 100% lichtdicht ist und das Bier damit theoretisch besser schützt als jede Flasche. Die Dose ist zudem bruchsicher und leichter als Glas. Wenn man pfandbedingt den Wertstoffkreislauf ernst nimmt, ist die Dose nicht die schlechteste aller Bierverpackungen. Aber immer bitte kombiniert mit einem Glas!!!

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