Herstellen des Bieres Zur Vermehrung benötigt die Hefe Sauerstoff. Zu Beginn der Gärung soll sich die eingesetzte Hefe optimalerweise um das 3-4-fache vermehren. Um das zu erreichen, muss die…
Quelle: Deutscher Brauer-Bund e.V (www.brauer-bund.de)
Zur Vermehrung benötigt die Hefe Sauerstoff. Zu Beginn der Gärung soll sich die eingesetzte Hefe optimalerweise um das 3-4-fache vermehren. Um das zu erreichen, muss die kalte Würze intensiv belüftet werden. Das ist das einzige Mal während der gesamten Bierherstellung, bei dem eine gezielte Sauerstoffzugabe stattfindet. Beim Abfließen in den Gärtank wird die Würze über Düsen belüftet.
Gärung
Bei der Gärung wird hauptsächlich Zucker in Alkohol und Kohlensäure vergoren. Dabei bilden sich Gärungsnebenprodukte, die den Geschmack und den Geruch des Bieres wesentlich beeinflussen. Bildung und partieller Abbau dieser Nebenerzeugnisse sind mit dem Hefestoffwechsel verbunden.
Folgendes ist für den Erfolg der Gärung zu beachten:
Gärtemperatur: Mit zunehmender Temperatur Beschleunigung, aber auch Bildung unerwünschter Stoffe
Hefemenge: Höhere Hefegabe, Beschleunigung der Gärung, aber Nachteile durch geringe Vermehrung, weniger “junge” Hefezellen
Bewegung: Beschleunigte Bewegung, Konvektion in modernen zylindrokonischen Getränks durch die aufsteigende Kohlensäure
Heferasse: Genetische Eigenschaften unterscheiden die Hefestämme und haben Auswirkungen auf Gärleistung, Geschmack und Qualität
Druck: Steigender Druck bremst die Gärung
Gärungsprodukte beeinflussen das Bier sehr, denn sie wirken sich nicht nur auf Vollmundigkeit, sonder auch auf Geruch, Geschmack und Schaumhaltbarkeit aus.
Die wichtigsten Gärungsnebenprodukte sind:
Diacetyl
höhere Alkohole
Ester
Aldehyde
Schwefelverbindungen
Die Gesamtheit dieser Komponenten ergibt Geschmack und Geruch des Bieres. Die Werte sind analytisch festgelegt. Zu viel von einem Stoff kann störend sein. Somit kann der Brauer den Charakter seines Bieres bestimmen.
Ein Beispiel: Wenn weniger höhere Alkohole gebildet werden sollen, kann man die Beigabe von Hefe erhöhen, die Gärtemperatur senken und die Würzequalität ändern. Durch diese Maßnahmen wird jedoch die Bildung von geruchsintensiven Estern (Bananen- oder Erdbeergeschmack) gefördert.
Weitere Vorgänge bei der Gärung sind:
Bildung von Ethanol und CO2
Bildung von Gärungsnebenprodukten
Ausscheidung von Bitter- und Gerbstoffen
Lösung des CO2 im Bier
Aufhellung der Farbe
Klärung des Bieres
Veränderung von Eiweißstoffen
Die Hefe verwendet niedrig molekulare Eiweißstoffe aus der Würze zur Aufrechterhaltung ihrer Lebensvorgänge. Zu wenig in der Würze enthalten, könnte das die Leistung der Hefe mindern und somit die Bierqualität.
Technologie der Gärung
Die notwendige Hefemenge wird durch Reinzucht der Hefe gewonnen. Für jedes Bier werden unterschiedliche Hefestämme verwendet, die in Hochschulinstituten in sogenannten Hefebänken hinterlegt sind. Reinzucht im Labor besteht darin, eine Hefezelle zu isolieren und sie solange zu vermehren, bis sie die gewünschte Menge erreicht hat und man sie im Brauereibetrieb einsetzen kann. So ist dauerhaft eine Verjüngung bzw. Erneuerung der Hefe gewährleistet.
Die Hauptgärung wird durch das Belüften und de Zugabe von Hefe eingeleitet. Die Temperatur beträgt zu Beginn 10°C. Während der Gärung muss gekühlt werden, da durch die Gärung an sich Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Insgesamt dauert die Gärung sieben Tage.
Am Ende der Gärung setzt sich die Hefe Kegel des Tanks ab. Die Hefe kann ihre Lebensvorgänge nicht mehr fortführen, denn weder Sauerstoff, noch Zucker sind vorhanden. Nach der Abkühlung des Tankinhalts wird sie aus dem Behälter abgezogen und separat, gekühlt gelagert.
Länger als eine Woche sollte die Hefe nicht aufbewahrt werden, ansonsten verbraucht sie zu viele Zellinhaltsstoffe (Reservestoffe) und nimmt Schaden. Sie wird zum Anstellen neuer Würze eingesetzt. Diese Prozedur durchläuft sie ca. dreimal, bis eine neue Hefereinzucht zur Verfügung steht.
Zum Schluss des Gärprozesses wird die Zusammensetzung des Bieres kaum verändert, eine weitere Reifung ist jedoch notwendig. Nach Entnahme der Hefe wird das Bier bei 0-1°C etwa drei Wochen gelagert.
Während der Reifung finden folgende Vorgänge statt:
Sättigung des Bieres mit Kohlensäure: Bei niedriger Temperatur und ca. einem bar Überdruck wird CO2 aufgefangen und als Schutzgas verwendet
Klären des Bieres: Bei kalter Lagerung sinken Hefezellen, sowie Eiweiß- und Gerbstoffverbindungen zu Boden, das Bier klärt sich
Veränderung von Geruch und Geschmack: Chemische Reaktionen verändern das “Jungbukett”, welches noch unrein ist
Je nach Biertyp und Brauerei gibt es unterschiede bei der Handhabung der Temperatur Während der Gärung und der Reifung.
Man unterscheidet zwischen:
Der Hauptprozess bei der Bierherstellung ist die Vergärung des in der Würze enthaltenen Zuckers zu Alkohol und Kohlensäure. Zu Beginn müssen die unlöslichen Bestandteile des Malzes in lösliche… [ Weiterlesen ]
Die gewonnene Würze wird 1 bis 2 Stunden gekocht. Während dieser Zeit setzt man den Hopfen zu, und bestimmt somit auch den Geschmack des Bieres. Beim Kochen der Würze findet eine Reihe von… [ Weiterlesen ]
Nicht bei allen Biersorten ist der Gärprozess zum Zeitpunkt der Flaschenabfüllung abgeschlossen. So findet bei traditionellen Weißbieren nach der eigentlichen Gärung noch eine sogenannte… [ Weiterlesen ]
Zusammensetzung des Bieres Stammwürzgehalt Aus Hopfen und Malz gelöste Extraktstoffe und Salze des Brauwassers in der unvergorenen Würze (am Ende des Brauprozesses) ergeben die Stammwürze.… [ Weiterlesen ]
Die Gesetzesgeber fürchten Vorschläge „der heilenden und therapeutischen Ansprüche“ bei Bier, wie der Teufel das Weihwasser und der Papst den Alkohol. Gut gebrautes Bier enthält… [ Weiterlesen ]