Der amerikanische Biermarkt gilt als „Geburtsort“ des Craft-Beer-Trends, auch wenn es in der Biernation Deutschland schon seit jahrhunderten handwerklich hergestellte Biervielfalt gibt – bislang bekannt als Bierspezialitäten. Doch Craft-Bier klingt wohl schöner setzt seit einigen Jahren neue Trends. Laut „Real Beer News“ (RBN) agieren in Amerika zwischenzeitlich 4.269 Craft-Beer-Breweries. Zum Ende des vergangenen Jahrtausend noch war die Zahl der damaligen „Micro-Breweries“ dramatisch zurückgegangen. Die meisten wurden von den Großbrauern „gefressen“.
Doch bekanntlich lässt es sich unter Elefanten gut grasen. Die Wiederauferstehung der kleinen Brauer begann. Seit gut zehn jahren hat ein neuer Boom eingesetzt. Das amerikanische Craft-Brauerei-Absatzvolumen stieg 2015 um 13% und das Umsatzvolumen um 16% berichtet RBN. Damit haben die Kleinbrauereien einem 12%tigen Anteil am Gesamtbierabsatz. Nach Angeben des amerikanischen Craft-BierVerbandes erreichten die Mitglieder einen Absatz von umgerechnet 29 Mio. hl. Davon ist man im kleinen Deutschland – im Vergleich zur Einwohnerzahl – noch weit entfernt. Hier dürfte der Craft-Beer-Anteil – prozentual betrachtet – sich im unteren einstelligen Anteilsbereich bewegen maximal bei 3 – 4 Mio. hl.
Nach wie vor bestimmen hierzulande Pils, Export, Weizen und vermehrt Helles in unsäglicher Vielfalt den Markt. Die Spezialitäten gehören einfach seit Jahrhunderten dazu. Sie ergänzen den Markt – werden nun wohlklingend „Craft-Biere“ genannt. Da nutzen auch ausländische CraftBiere. Sie versuchen nun vermehrt den deutschen Markt zu erobern. Frei nach dem Motto: Biere mit eigenem Charakter und Geschmack sind Craft-Biere.
Quelle: Fachjournalist Herbert Latz-Weber / www.infodienst.de