Reinheitsgebot – Marktforschung

Biertrends und die 2016 anstehende Feier „500 Jahre deutsches Reinheitsgebot Bier“ haben kürzlich beim baden-württembergischen Brauertag in Bad Cannstadt ein wichtige Rolle gespielt…

Quelle: Deutscher Brauer-Bund e.V (www.brauer-bund.de)

Biertrends und die 2016 anstehende Feier „500 Jahre deutsches Reinheitsgebot Bier“ haben kürzlich beim baden-württembergischen Brauertag in Bad Cannstadt ein wichtige Rolle gespielt (wir berichteten). Interessant war dabei der Vortrag von Dr. Uwe Lebok, Marktforscher und Vorstand K&A Brand Research, zum Thema „500 Jahre Reinheitsgebot – Chancen aus der Sicht der Marktforschung“. Der Gesundheitsökonom verwies und untermauerte nicht nur die demografische Veralterung der Bevölkerung „der Deutsche wird älter – Biertrinker noch mehr“ und dem damit sinkendenden Potential, sondern auch auf die Tatsache, dass Frauen immer noch zu wenig Bier trinken.

Hinzu komme, dass mittlerweile 40 Prozent der Bevölkerung in den Großstädten einen Migrationshintergrund aufweise. Dies alles bringt ein Wandel im Konsumverhalten mit sich. Gerade die Generation der „friedlichen Jahre“ seit 1990 mit ihrem demokratischen Lebensstil verlangt heute als junge Erwachsene nach anderen Zugängen zum Bier – von der Ich-Marke zur Wir-Marke. Heute ist Vielseitig angesagt – auch beim Getränkekonsum und besonders bei Bier, das erlebt sein will.

Doch braucht man im Land der vielen Bierdeckel und seiner Verbraucher da noch ein Reinheitsgebot? Laut Dr. Lebok kennen es 91 Prozent der Verbraucher aber 80 prozent wissen nichts mit 500 jahren anzufangen und nur 21 Prozent haben einen Bezug zur Zahl 1516. Allerdings habe deutsches Bier nicht zuletzt dank dem Reinheitsgebot international einen guten Namen und Tradition. Allein 39 Prozent der US-Bürger schätzen seinen guten Geschmack, halten es aber für wenig innovativ. Für viele Bundesbürger hat das Reinheitsgebot Relevanz beim Kauf. Doch je jünger der Konsument sei, desto weniger spiele dies eine Rolle. Das Reinheitsgebot bei Jüngeren wäre nur noch „nice-to-have“!

Eine „Neuaufladung des Reinheitsgebotes 2.0“ sei daher angesagt, weg von Geschmacksgleicheit, Chemie, Aromastoffen und Verunreinigungen. „Bier muss rein sein und Hopfen muss drin sein“, so Dr. Lebok. Die heimatverbundene, junge Generation will (Bier)-Momente erleben und miteinander teilen, setzt durchaus auf handwerklich gebrautes Bier. Dr. Lebok: „Der Wunsch nach garantierter Qualität durch reine Zutaten ist auch für Jüngere attraktiv!“ Und ein Reinheitsgebotes 2.0 erfahre laut Umfrage bereits 75 Prozent Zustimmung.

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