Lohnt sich das Craft-Beer-Geschäft?

Die USA gelten als die Heimat der ach so trendigen Craft-Beer-Bewegung, die sich derzeit auch in Deutschland gewissen Hochs von Hamburg (Foto) über Berlin bis Frankfurt erfreut. In ihrem Sog…

Quelle: Fotolia, WoGi, “kronkorken ti craft beer I”, 97828023

Die USA gelten als die Heimat der ach so trendigen Craft-Beer-Bewegung, die sich derzeit auch in Deutschland gewissen Hochs von Hamburg (Foto) über Berlin bis Frankfurt erfreut. In ihrem Sog legen die altbekannten deutschen Bierspezialitäten – vielfach neu aufgefrischt – zu. Schließlich gelten sie gleichfalls als „handmade“, sind „craft“mäßig bis spitze produziert – sprich handwerklich hergestellt. In den USA ist es nun so, das viele Craftbeerbrewer des 21.Jahrhunderts nach Jahren des anhaltenden Booms bereits von den „Großen“ geschluckt, sprich aufgekauft wurden. Die Zahl ist tendenziell steigend.

Die Verbliebenen und Start ups (Neugründungen) – häufig an der Börse notiert – schwanken bei den Analysten zwischen „Verkaufen“, „Halten“ oder „Kaufempfehlung“, wobei Kaufempfehlungen derzeit domminieren. Das Spiel der Investoren läuft auf vollen Touren. Richtig tolle Gewinne machen aber längst nicht alle Craftbrewer. Derzeit werden beispielsweise die Aktien von Craft Brew Allianz Inc. von einer Halte-Bewertung zu einer Kaufempfehlung notiert. Sie verfügen angeblich über 16,00 $ Kursziel (ca. 14 Euro) für die Aktie, andere Analysten sehen sie deutlich niedriger platziert, da der Gewinn pro Aktie im letzten Quartal leicht unter den Erwartungen blieb – trotz gestiegenem leicht Umsatz auf umgerechnet rund 55 Mio. Euro. Andere geben ein Kursziel von 8 bis 9 Euro an. Was eintrifft, entscheiden letztendlich die Konsumenten. Ihre Biernachfrage bestimmt auch das Börsengeschäft.

Viele institutionelle Investoren in den USA setzen auf die Craftbeerszene und kaufen sich ein, erhöhen ihre Anteile. Vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass sie irgendwann in naher Zukunft Reibach machen wollen, wenn die „Großen“ weiter so zuschlagen wie bisher. Wie heißt es doch so schön in den Grundkursen der Betriebswirtschaftslehre: Die Großen fressen die Kleinen, und es überleben nur die, die gemütlich unter den Elefanten grasen. Sich Zeit lassen, qualitativ hochwertig sein und nicht nach Geld gieren, war schon immer eine Stärke des Handwerks. Die vielen Bierspezialitäten deutscher Braukunst belegen dies schon seit Jahrhunderten. Modische Trendnamen wie „Craftbeer“ müssen sich da erst noch beweisen. Doch sie könnten sich – gemeinsam mit den Bierspezialitäten – zu einem Zugpferd der Bierszene entwickeln, wenn die Vernunft über der Gier obsiegt. Denglisch lässt grüßen, denn viele Craftbiere tragen als Hopfenhelden Namen wie „Tank Farmhouse Ale“ oder „Barbar“, die durchaus zum Nachdenken anregen.

Quelle: Fachjournalist Herbert Latz-Weber / www.infodienst.de

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